Infrarot Heizplatten Bautrocknung
Die Erfahrung, dass sich mit Sonnenenergie nicht nur die Wäsche, sondern ebenso Gebäude trocknen lassen, haben unsere Vorfahren schon vor Jahrtausenden gemacht. Auch die moderne Infrarot Heizplatten Bautrocknung nutzt die Kraft der Strahlungswärme.
Wie funktioniert die Infrarot Heizplatten Bautrocknung?
Um das Wasser, welches die Wände zum Beispiel nach einem Wasserrohrbruch speichern, verdampfen zu können, benötigt man Energie: Der Bedarf liegt bei 2,3 Megajoule pro Kilogramm beziehungsweise Liter. Die Energiezufuhr führt jedoch nicht ausschließlich zur Verdunstung, sondern auch zur notwendigen Erwärmung: Schließlich kann kühlere Luft nur bedingt Feuchtigkeit absorbieren. Während ein Kubikmeter Luft mit einer Temperatur von 21 Grad Celsius 15 Gramm Wasser aufnehmen kann, verdoppelt sich dieser Wert, wenn die Lufttemperatur 33 Grad Celsius beträgt. Einen höheren Sättigungsdampfdruck erreicht man jedoch nur bei gleichzeitiger Erwärmung des Bauteils: Dann verdunstet die Feuchtigkeit bereits an der Wandoberfläche.
Was bringen Infrarotheizungen?
Für eine erfolgreiche Bautrocknung muss man also Energie zuführen, um damit die Temperatur des Bauteils zu erhöhen. Ebenso bedarf es eines Austauschs der feuchten Luft durch trockene.
Worin liegen die Vorteile einer Infrarotheizung gegenüber herkömmlichen Trocknungsmethoden?
Häufig wird die Entfeuchtung von Gebäudeteilen durch den kombinierten Einsatz von Heizlüfter und Kondenstrockner vorgenommen. Da die vom Heizlüfter ausgehende Wärme jedoch nicht zielgerichtet wirkt, wird häufig zwar die Raumluft sehr stark aufgeheizt, nicht jedoch die zu trocknende Wand. Außerdem zieht sich der Trocknungsvorgang nicht selten über viele Tage, manchmal sogar Wochen hin: Die Bewohner des Hauses leiden während dieser Zeit meist unter einer erheblichen Lärm- und Staubbelastung sowie unter der extrem trockenen Luft.
Ein weiteres gängiges Verfahren stellt die Bestrahlung durch hochenergetische Mikrowellen dar. Auch diese Vorgehensweise birgt einige Nachteile: Zum einen ist sie relativ teuer, zum anderen geht von der offenen elektromagnetischen Strahlung eine Gesundheitsgefahr für Mensch und Tier aus. Darüber hinaus wird die Wand mit dieser Methode sehr ungleichmäßig erwärmt, so dass lokale Hot Spots entstehen können: Bei Gebäudeteilen aus Holz besteht dann sogar Brandgefahr.
Infrarotplatte Bautrocknung – Der Aufbau im Detail
1.Gehäuse – Das Gehäuse kommt in unterschiedlichen Varianten vor. Spiegelflächen sind möglich, Frontplatten aus Metallblech, Naturstein, Schiefer oder auch aus Glas. Für die Bautrocknung werden ausschließlich Infrarotplatten mit einer Frontplatte aus Metall verwendet.
2.Heizelement – Das Heizelement erwärmt sich mit Hilfe von Stromenergie und gibt die Wärmestrahlung weiter an das Frontpaneel.
3.Dämmelement – Die Rückseite der Infrarotplatten ist meist gedämmt, um Wärmeverlust zu reduzieren. Auch eine zusätzliche Rückstrahlplatte kann berücksichtigt werden. Dies macht vor allem Sinn, wenn die Dämmung der Außenwand schwächer ist.
Gegenüber diesen herkömmlichen Verfahren besitzen Infrarot Heizplatten einige signifikante Vorteile:
So verkürzt sich beispielsweise die Trocknungszeit durch den Einsatz von Infrarotheizungen erheblich. Eine 36 Zentimeter starke Ziegelwand kann mithilfe einer Infrarot Heizplatte innerhalb von 12 bis 24 Stunden komplett entfeuchtet werden. So wird ein Wohnraum nach einem Wasserschaden dank einer Infrarotheizung schon nach wenigen Tagen wieder bewohnbar. Auch entfällt bei der Verwendung von Infrarotheizungen die nicht unerhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität durch laute Betriebsgeräusche oder die Aufwirbelung von Staub. Beim Betrieb von Infrarotheizungen entsteht keine Luftzirkulation. Daher gelangen auch keine unsichtbaren Partikel wie Bakterien oder Schadstoffe aus dem Wandinneren in die Atemluft, im Gegenteil.
Durch die Wärme und den Entzug von Feuchtigkeit werden Schimmelsporen schon auf der Oberfläche der Wand abgetötet. Da eine Infrarot Heizplatte darüber hinaus ihre Wärme sehr zielgerichtet abgibt, erwärmt sie hauptsächlich das zu trocknende Bauteil und nicht vorrangig die Umgebungsluft, wodurch deutlich weniger Strom verbraucht wird. Erfreulich ist auch, das die Infrarotstrahlung für Menschen vollkommen unbedenklich ist. Die Strahlungswärme einer Infrarot Wandheizung ist vergleichbar mit der eines Kaminofens oder einer Rotlichtlampe.
Positiv anzumerken ist auch, dass Infrarot Heizplatten selbst bei längerem Betrieb wartungsfrei sind, da sie über keinerlei Verschleißteile verfügen. Informieren Sie sich daher jetzt über die günstigen Infrarot Heizplatten Preise in unserem Shop!
In manchen Fällen erweist es sich jedoch durchaus als sinnvoll, zusätzlich zu den Infrarot Heizplatten einen Kondenstrockner aufzustellen. Diese Kombination eignet sich beispielsweise dann, wenn der Einsatzort der Infrarotheizung in einem schwer zu lüftenden Kellerraum liegt oder eine feucht-schwüle Witterung herrscht. So lässt sich die Trocknung deutlich beschleunigen.
Wie trocknet man feuchte Wände mit einer Infrarotheizung?
Damit die Infrarotheizungen ihre Arbeit effektiv verrichten können, müssen im ersten Arbeitsschritt eventuell vorhandene Sperrschichten entfernt werden: Tapeten, Ölfarbe oder Fliesen verhindern, dass die Wand “atmen” kann.
Man stellt die Infrarot Heizplatten in einem Abstand von circa 10 bis 15 Zentimetern vor der feuchten Wand auf. Die bestrahlte Fläche, welche auf 30 bis 90 Grad Celsius erwärmt wird, entspricht dann etwa der Plattengröße. Besonders sinnvoll ist es, feuchte Wände über ihre gesamte Höhe zu trocknen: Daher gibt es spezielles Zubehör für Infrarotheizungen, mit dem sich bis zu drei Platten übereinander aufstellen lassen.
Häufig empfiehlt es sich, die Entfeuchtung mit einer Infrarotheizung in Intervallen durchzuführen. Erfahrungsgemäß funktioniert ein Rhythmus aus 3,5 Stunden Trocknungszeit sowie einer halbstündigen Pause sehr gut: Nachdem die Oberfläche des Baukörpers rasch abgetrocknet ist, kann das Wasser während der Unterbrechung aus dem Wandinneren durch den Kapillarsog nach außen fließen, so dass die Mauer besonders gleichmäßig entfeuchtet wird.
Während der Trocknung des Mauerwerks durch Infrarot Heizplatten muss die feuchte Luft regelmäßig ausgetauscht werden: Bei trockenem Wetter genügt es in der Regel, ausreichend zu lüften. Bei nasser oder schwüler Witterung sowie bei der Trocknung von Kellerräumen müssen neben dem Infrarotheizkörper gegebenenfalls zusätzliche Kondens- oder Adsorptionstrockner aufgestellt werden.
Die Dauer der Infrarotplatten Bautrocknung hängt von mehreren Faktoren ab: Zum einen spielt natürlich die Wandstärke eine entscheidende Rolle, weshalb beispielsweise Außenwände in der Regel langsamer trocknen als Innenwände. Zum anderen hängt der benötigte Zeitraum vom Wandmaterial ab: Gipswände trocknen zum Beispiel innerhalb weniger Stunden. Eine Übertrocknung ist in jedem Fall zu vermeiden, da sie Schäden am Mauerwerk nach sich ziehen kann.
Um eine Überlastung auszuschließen, dürfen nicht mehr als drei Infrarot Heizplatten an eine Steckdose angeschlossen werden.
Für welche Anwendungsgebiete eignet sich die Infrarot Heizplatten Bautrocknung?
Mit den Infrarot Heizplatten lassen sich viele unterschiedliche Materialien trockenlegen, wie zum Beispiel Vollziegel, Natur- und Kalksandstein sowie Poroton.
Eine Infrarotheizung kann zur Entfeuchtung nach einem Wasserschaden, aber auch im Falle eines undichten Daches verwendet werden. Manchmal bildet sich – besonders im unteren Mauerabschnitt – Kondensat aufgrund von Kältebrücken, zum Beispiel an einer schlecht gedämmten Außenwand. Dies führt nach und nach eventuell zu einer Durchfeuchtung des gesamten Mauerwerks. Auch in diesem Fall sorgt das Aufstellen von Infrarot Heizplatten für Abhilfe, ebenso wie nach einer Vertikalabdichtung an Kellerwänden: Dann kann die Feuchtigkeit, welche sich noch in der Mauer befindet, nämlich nur nach innen entweichen.
Ebenfalls zur Bautrocknung können Infrarotstrahler eingesetzt werden.
Infrarotheizplatte – auf die Größe kommt es an
Es ist essentiell, dass Sie vorab wissen, welchen Raum oder Wand Sie trocknen wollen. Denn je nach Rahmenbedingungen wie Größe der Fläche und dem Grad der Dämmung kann entschieden werden, welche Heizleistung (Watt) benötigt wird. Einen Überblick erhalten Sie in unserer unten aufgeführten Tabelle.
Deckenhöhe 2,5 m | Sehr gute Dämmqualität | Mittlere Dämmqualität | Ungedämmte Räume |
1 Außenwand | 50 Watt / m² | 70 Watt / m² | 90 Watt / m² |
2 Außenwände | 60 Watt / m² | 80 Watt / m² | 100 Watt / m² |
3 Außenwände | 70 Watt / m² | 90 Watt / m² | 110 Watt / m² |
4 Außenwände | 80 Watt / m² | 100 Watt / m² | 120 Watt / m² |
Wann ist der dauerhafte Einsatz einer Infrarotheizung zur Bautrocknung sinnvoll?
Wenn sich ein Haus in Hanglage befindet oder das Grundwasser sehr hochsteht, kann es passieren, dass die Wände Wasser ziehen, wodurch sich später Schimmel festsetzen kann. Zudem verliert das Mauerwerk an Dämmwirkung: Schon ein Feuchtegehalt von vier Prozent setzt den Dämmwert um die Hälfte herab. Ob in denkmalgeschützten Altbauten oder in historischen Gewölbekellern – Ein dauerhaft installierter Infrarotheizkörper kann Abhilfe schaffen.
Was kostet eine Infrarotheizung an Strom?
- Nehmen Sie die Watthöhe Ihrer Infrarotheizung, z. B. 600 Watt Infrarotplatten
- Umrechnen von Watt in kWh: 600 Watt sind 0,6 kWh
- Was kostet eine kWh bei Ihrem Stromanbieter? Als Beispiel nehmen wir 0,30 € je kWh.
- Nun multiplizieren Sie den kWh Infrarotheizung Stromverbrauch (0,6) mit den Kosten für eine kWh.
Kosten pro Stunde einer Infrarotheizung mit 600 Watt:
0,6 kWh * 0,30 € = 0,18 €
Kombinieren Sie die Stromzufuhr mit Ökostrom z.B. über eine Photovoltaik-Anlage, so ändert sich die Berechnung der Betriebskosten weiter zu Ihren Gunsten.